Mammasonographie als erweiterte Vorsorge
Die moderne Medizin bietet gerade in der Frauenheilkunde immer mehr Möglichkeiten Erkrankungen auch
im Anfangsstadium zu erkennen. Das trifft besonders für die Früherkennung von Brustkrebs (Mammakarzinom)
aber auch von gutartigen Geschwülsten der weiblichen Brust zu. Die Zahl der an Brustkrebs erkrankten Frauen
in Deutschland steigt zwar noch immer an (im Laufe ihres Lebens wird eine von 9-10 Frauen an einem
Mammakarzinom erkranken), aber die diagnostischen Methoden der Früherkennung entwickeln sich ebenfalls weiter.
Im Rahmen der Krebsvorsorge untersuchen wir Brüste und umliegende Lymphknoten und Lymphabflusswege äußerst
sorgfältig durch Begutachten ("Inspektion") und Abtasten ("Palpation"). Ein beträchtlicher Anteil aller
auffälligen Tumoren (bitte beachten: "Tumor" kann in der Medizin auch eine gutartige Geschwulst bedeuten)
wird durch diese körperliche ("klinische") Untersuchung bereits entdeckt. Findet sich nichts Auffälliges und
bestehen keine zusätzlichen, bedeutsamen Risiken (wie z. B. eine bereits vorbestehende Brustkrebserkrankung),
sehen die zur Zeit gültigen Bestimmungen des Gesundheitswesens keine weitere Untersuchung vor. Sollte uns im Rahmen
der Krebsvorsorge ein verdächtiger Befund auffallen, übernimmt ihre Krankenkasse natürlich die Kosten der
nötigen, folgenden Diagnostik.
Welche diagnostischen Möglichkeiten stehen darüber hinaus zur Verfügung? Die Mammographie ist eine spezielle
Röntgenaufnahme der Brüste, die dem Betrachter auffallende Röntgensymptome zeigt, z. B. Verkalkungen oder
Herdschatten. Die Durchführung eines sogenannten "Mammographie-Screenings", d. h. einer systematischen, in
regelmäßigen Abständen durchzuführenden Röntgenuntersuchung aller Frauen als Früherkennungsmaßnahme, läuft
in Deutschland nun seit einer längeren Vorbereitungsphase an.
Die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust (Mammasonographie) ermöglicht die Unterscheidung zwischen
festen (soliden) und zystischen Tumoren, wobei Größe, Randstruktur, Umgebung des Tumors, Binnenstruktur und andere
Werte in die Befundung einbezogen werden. Die Aussagekraft der Mammasonographie hat sich mit dem Einsatz höherer
Ultraschall-Frequenzen (7,5 - 10 MHz) deutlich gesteigert.
In unserer Gemeinschaftspraxis arbeiten wir mit Hochfrequenz-Sonographie (10-13 MHz), was die Aussagekraft in
einzelnen Tumor-Untergruppen noch deutlich steigert. Eine nochmalige Steigerung erreichen wir durch Farbdoppler- und
Power-Doppler-Sonographie, wobei die Gefäßversorgung und Blutflussgeschwindigkeit im verdächtigen Bereich untersucht
wird. Die gesamte Untersuchung hat keine Nebenwirkungen.
Eventuell verdächtige, feinste Verkalkungen (Mikrokalzifikationen) und viele Mammakarzinome unter 5 mm Größe werden
durch die Ultraschall-Methode u. U. nicht erfasst. Die Mammasonographie ist daher kein Ersatz für eine Mammographie.
Es darf aber berücksichtig werden, dass in bestimmten Fällen (z. B. bei dichtem Brustgewebe oder bestimmten
Karzinomarten) die Sonographie bedeutende Vorteile gegenüber der Mammographie besitzt.
Eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Brüste sollte erst nach Ausschöpfung aller vorgenannten Möglichkeiten
eingesetzt werden. Sie ist eine wertvolle, aber sehr teure Zusatzmaßnahme mit klar definierten Anwendungskriterien.
Auch bei unauffälligem Tastbefund im Rahmen der Krebsvorsorge besteht für Sie die Möglichkeit, durch eine zusätzliche
Mammasonographie der Brüste ohne Nebenwirkungen eventuell vorhandene Tumoren oder Auffälligkeiten auszuschließen und so
Ihre persönliche Sicherheit zu erhöhen. Eine Ultraschalluntersuchung unter diesen Bedingungen wird leider nicht von
Ihrer Krankenkasse übernommen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir sie Ihnen getrennt in Rechnung stellen müssen.
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